Auf nach Venedig …

Der Test. Tag 3.

An diesem Morgen entscheiden wir uns für Crêpes zum Frühstück, informieren uns über die Fahrt nach Venedig und machen uns auf den Weg nach Punta Sabbioni. Wir haben Glück, müssen nur kurz auf den Bus warten. Der ist proppenvoll, doch wir kommen rein – und freuen uns ein paar Stationen später noch ein bisschen mehr, dass wir im Bus sind, als einer Familie der Einstieg verwehrt wird. Der Bus ist komplett besetzt. Und das ist mehr als glaubwürdig.

Entscheidung an der Fähre

In Punta Sabbioni geht ein Stöhnen durch den Bus, als die vielen Menschen zu sehen sind, die schon auf die Fähre warten. Wir bleiben zielstrebig, ziehen unsere Tickets für die Hin- und Rückfahrt und stellen uns in die Schlange. Thomas holt noch Wasser. Dann kommt das Schiff in Sicht. Die Familie neben uns wartet schon anderthalb Stunden. Das klingt nicht gut. Es ist ziemlich warm. Und mit einer Stunde Wartezeit müssen wir auf alle Fälle noch rechnen. Gut möglich, dass es noch wesentlich länger dauert. Wir rechnen uns aus, wie viel Zeit uns in Venedig bleiben würde. Schließlich müssen wir auf dem gleichen Weg auch wieder zurückfahren. Die Würfel sind gefallen: Wir verschenken unsere Tickets, setzen uns auf ein sonniges Bänkchen und fahren mit dem jetzt nur moderat besetzten Bus zurück auf den Campingplatz.

Little Bavaria

Und so sind wir in kürzester Zeit wieder in unserem Campingidyll, unserem Little Bavaria. Zumindest während unseres kurzen Aufenthalts kommen die meisten Urlauber aus Bayern, wo am Dienstag die Pfingstferien begonnen haben. Aber nicht nur das lässt einen manchmal vergessen, dass man in Italien ist. Hier scheint alles deutscher als in Deutschland zu sein. Es wird wirklich alles dafür getan, dass man sich hier wie zuhause fühlt. Im Supermarkt stehen Produkte aus Deutschland, das Personal ist fast immer in der Lage, mit den Reisenden aus Deutschland zu kommunizieren und das Leben ist sehr klar strukturiert. Wobei ich nicht weiß, ob das jetzt wirklich eine Eigenschaft der Deutschen ist.

Alle Bedürfnisse werden erfüllt

Alle Bedürfnisse werden auf dem Platz erfüllt. Niemand muss den Platz verlassen, um im Urlaub alles zu haben, was man nur brauchen könnte. Für Familien hat das riesige Vorteile. Und an diesem Nachmittag genießen auch wir diese exzellente Versorgung und die damit verbundene Bequemlichkeit. Thomas schaut – wie einige Nachbarn auch – Eishockey. Ich schnappe mir den Laptop und arbeite etwas in entspannter Umgebung. Zwischendurch verschaffe ich mir noch etwas Bewegung, indem ich zum nächsten Supermarkt gehe. Dabei entdecke ich auf der ruhigen Straße eine kleine Schildkröte, die ich schnell einsammle und zurück zu ihren Artgenossen bringe. Kaum habe ich sie abgesetzt, spricht mich eine Familie lachend an: „Ach, war das wieder die Babyschildkröte? Die haben wir gestern auch schon zurückgetragen.“

Gut gelaufen

Nachdem wir gestern Abend noch zu einem Konzert in Strandnähe gegangen waren, spazieren wir an diesem Abend am Strand entlang zu unserem Stellplatz. So konnten wir zum Abschied noch einmal das Meer genießen. Und am Ende bin ich auch ohne den Ausflug nach Venedig auf 17.573 Schritte gekommen. Für so einen lockeren Camping-Tag ist das eine ganze Menge.